Der Kirchturm wird im Jahr 1450 in die seit Mitte des 13. Jahrhunderts existierende und zuvor turmlose Kirche mit einer Grundfläche von 32 × 9,35 Metern integriert. 1885 wird erstmals bemerkt, dass sich der Kirchturm zur Seite neigte. Der Grund hierfür ist ein Absinken des Grundwasserspiegels. 1917 muss während des Ersten Weltkrieges die Glocke aus der westlichen Schallöffnung gegen eine Entschädigungszahlung von 4.570 Mark abgegeben werden. 1926 wird der zwölf Meter hohe Dachreiter unter Protest der Bevölkerung entfernt. 1975 wird die Kirche für die Öffentlichkeit gesperrt. Die Orgel wird verkauft und das Gebäude gegen das Betreten gesichert. 1982 wird der Turm größtenteils in Privatinitiative gesichert. Das Fundament wurde freigelegt und mit Beton und Stahl verfüllt. 1985 wird am 14. Oktober die Kirche bei einem Festgottesdienst erneut eingeweiht. 1989 werden weitere Sicherungsmaßnahmen ausgeführt, da der Turm trotz der Sicherungsmaßnahmen von 1982 weiter absinkt. Seit Mitte der 1990er Jahre gilt das Absinken des Turmes als aufgehalten. Heute wird die Kirche an Festtagen zu Gottesdiensten genutzt. Der Turm wird im Guinness-Buch als schiefster Turm der Welt geführt.
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